Am 11. Oktober 2012 war der AFK mit seinem 11. Wirtschaftstag zu Gast im Hörsaal der Pharmaserv am Standort Behringwerke. Rund 80 Mitglieder und hochrangige Gäste aus dem wirtschaftlichen und politischen Umfeld der Stadt und des Landkreises waren gekommen und gespannt auf die Ausführungen des hessischen Ministers für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Florian Rentsch.
In seiner Begrüßung nutze der AFK-Vorsitzende und Geschäftsführer der Pharmaserv, Thomas Janssen, die Gelegenheit, um als Hausherr auf die Bedeutung des Standortes Behringwerke, als einer der wichtigen wirtschaftlichen Motoren – nicht nur für die Region – hinzuweisen.
Dabei lieferte er zugleich die Stichworte für den seit 31. Mai 2012 im Amt befindlichen Minister: Energiewende, der Bericht der Fachkräftekommission zum „Demographischen Wandel und Fachkräfteverknappung“ an die hessische Landesregierung, die aktuelle Situation am Universitätsklinikum, die Reform des mittelhessischen Regionalmanagements und Infrastrukturprojekte wie die A49 und die B 252.
In seiner gut einstündigen Rede griff der Minister alle Themenkomplexe auf und bezog Stellung. Dabei lobte er die Entwicklung in der Region als ganz wesentlichen Beitrag, „dass Hessens Wirtschaft heute so gut dasteht“. Verbesserungsbedarf sieht auch Rentsch bei der Verkehrsanbindung, die eine wichtige Voraussetzung für industrielle Aktivitäten sei. Hier ginge es zukünftig um eine verursachungsgerechtere Allokation und Aufstockung der verfügbaren Bundesmittel.
Mit den Empfehlungen der Fachkräftekommission zur Deckung des zukünftigen Fachkräftebedarfes habe Hessen als einziges Bundesland eine gute Basis erarbeitet, um dieser Herausforderung zukünftig begegnen zu können. In Sachen Energiewende will er sich für eine Reform der derzeitigen Umlagenfinanzierung zur Förderung regenerativer Energieformen einsetzen.
Die Reform der Strukturen im Regionalmanagement mit Ablösung des Vereins MitteHessen e.V. durch eine GmbH lobte Rentsch als den richtigen Weg, ohne jedoch zu verschweigen, das dieser hätte früher beschritten werden sollen, da andere Regionen in dieser Struktur bereits seit Längerem erfolgreicher agieren.
In Sachen Universitätsklinikum zeigte Rentsch Verständnis für die besonders in Marburg sehr emotional geführe Diskussion, da der Standort weit höhere Standards in den Zusammenschluss eingebracht habe und sich nun auf einem niedrigeren Niveau wiederfände. Für eine perspektivische Lösung setzt er insbesondere auf einen wirtschaftlich starken neuen Eigentümer.
In der anschließenden Fragerunde wurde das Thema noch mehrfach aufgegriffen und zudem die Frage aufgeworfen, wie die Breitbandversorgung in Regionen sichergestellt werden kann, die für kommerzielle Anbieter keine ausreichenden wirtschaftlichen Anreize bieten.
Die nach Meinung der Teilnehmer gelungene Veranstaltung klang, wie immer, mit ausgiebigen informellen Netzwerkgesprächen aus.
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